Vor Jahren hielt ich beim Durchblättern eines Kräuter- und Duftpflanzen-Katalogs inne. Ich war beeindruckt vom Bild einer hochgewachsenen rankenden Kletterpflanze. Ihr Name machte mich erst recht neugierig: Jiaogulan [Aussprache: Dschiau-gu-lan], „Kraut der Unsterblichkeit“ – Gynostemma pentaphyllum.
Also bestellte ich eine Pflanze und wollte mehr über die Unbekannte erfahren. Dabei las ich, dass die robuste Schlingpflanze aus der Familie der Kürbisgewächse 1991 auf einer Konferenz in Beijing zu einer der zehn wichtigsten tonisierenden Kräuter gewählt und fortan über ihre Ursprungsregion hinaus beachtet wurde.
Die mehrjährige, sommergrüne Staude mit einer Wuchshöhe von bis zu acht Metern ist in Ost- und Südostasien von China über Korea, Japan bis nach Malaysia und Thailand beheimatet. Seit Jahrhunderten wird sie dort kultiviert und konsumiert – als Tee, Gemüse, Würz- und Heilkraut zur Linderung zahlreicher Beschwerden.
Ihre süßlich, leicht bitter und lakritzartig schmeckenden Blätter dienen in der Volksmedizin zur Linderung zahlreicher Beschwerden. Deshalb wird die pharmakologischen Wirkungen seit den 70er Jahren u.a. in Japan genauer erforscht. Neben essenziellen Aminosäuren, Vitaminen und Spurenelementen ist Jiaogulan offenbar reicher an Saponinen und Flavonoiden als Ginseng.
Nun wächst auch im Gemeinschaftsgärtle ein Ableger des vielversprechenden Krauts und wir sind gespannt, wer in der Hoffnung auf einen Energieschub davon naschen wird.
Übrigens…
…macht das Unsterblichkeitskraut seinem Namen wirklich alle Ehre: im Winter sterben seine Triebe bis auf Bodenhöhe ab, einzig die unterirdischen Speicherwurzeln überwintern um im nächsten Frühling wieder auszutreiben.