Für Freya und all die guten Geister

Jetzt zur Blütezeit schwängert der blumig-süße Duft der Holunderbüsche vielerorts die Luft. Oft genügt ein Windhauch, damit sich einige der unzähligen Blütensternchen aus den weiße Dolden lösen, um wie Schneeflocken sanft zur Erde zu schweben.

In den kommenden Wochen reifen dunkelviolett, fast schwarz glänzende Beeren heran, die nach unten von den Zweigen hängen. Dann ist Vorsicht geboten unterm Hollerbusch, denn der Saft abfallender Beeren hinterläßt pechschwarze Flecken, die sich nur schwer aus der Kleidung entfernen lassen.

Es ist kein Zufall, dass solche Bilder an Frau Holle und das Grimm’sche Märchen von Goldmarie und Pechmarie erinnern. In vielen Kulturen verehren Menschen den Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) als heiligen Lebensbaum, dem gute Geister innewohnen. Assoziiert mit der weiblichen Kraft, ist der Hollerstrauch tief verwurzelt im Volksglauben und den Göttinnen geweiht: Freya, Mutter Elder, Holder/Holla und Frau Holle …. Es sind durchweg ambivalente Wesen, die Schutz, Kraft und Leben ebenso verkörpern wie Vergeltung und Vergänglichkeit.

Ein Holunder nahe am Haus soll dieses und die Menschen, die darin leben, beschützen. In guter Tradition pflanzten wir deshalb im letzten Sommer einen Holderbusch beim Unterstand im Gärtle. Und nun hat unser Hausbaum seine erste Blüte – ein gutes Omen!

Übrigens…

„Holunder tut Wunder“ – In der Volksmedizin und Pflanzenheilkunde finden fast alle Pflanzenteile Verwendung, weshalb Sambucus nigra über Jahrhunderte für weite Teile der Bevölkerung die Apotheke ersetzte. In der Küche sind es vornehmlich die Blüten und Beeren, die in den vergangenen Jahren eine Renaissance erleben. Inspirationen und Rezepte gibt’s zum Beispiel bei Utopia, Rolf kocht und beim Elfenkind.

Fundstellen & ein paar Artikel im Web:

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