Wann wird’s wärmer?

Viel zu lange ist es nun schon viel zu kalt ?. Und wie das Wetter im Sommer 2021 werden wird, steht noch in den Sternen. Doch die Gärtner*innen im Gemeinschaftsgärtle sind optimistisch und starten diese Saison mit einem neuen Experimentierfeld, das keine Kälte verträgt. Denn darin soll im Sommer eine äußerst wärmebedürftige Pflanze wachsen, die ursprünglich aus dem Hochland von Abessinien (Äthiopien) stammt und heute vornehmlich in verschiedenen subtropischen Regionen der Erde ihrer einzigartigen Früchte wegen kultiviert wird:
OkraAbelmoschus esculentus – aus der Familie der Malvengewächse, auch als Gemüse-Eibisch, „Gombo“ oder „Ladyfinger“ bekannt.

An dem einjährigen, krautigen Strauch erscheinen dekorative hellgelbe Blüten mit dunklem Auge, die von Hummeln, Bienen oder Fliegen bestäubt werden. Danach wachsen aus den Fruchtknoten eckige, spitz zulaufende Fruchtkapseln, die leicht behaart sind. Nach kurzer Reifung sind die etwa 10 cm langen „Schoten“ erntereif und werden am besten frisch zubereitet.

Auf keinen Fall sollte die Ernte im Kühlschrank aufbewahrt werden, da Okra auch bei der Lagerung keine Kälte verträgt. In der Tiefkühltruhe lässt sich das Gemüse jedoch bis zu einem Jahr konservieren – vorzugsweise kurz blanchiert, um die feste Konsistenz der Schoten zu erhalten.

Obwohl die Gemüsepflanze zu den ältesten der Welt zählt, wird sie hierzulande erst in den letzten Jahren als Superfood ein Trend der Zeit – gepriesen als kalorienarme Nährstoff- und Vitaminbombe mit positiver Wirkung auf Magen und Darmflora. Verantwortlich dafür sind die Schleimstoffe – das glibberige Innenleben der Okraschoten, das zum Eindicken von Suppen und Saucen in den Töpfen der Welt geschätzt wird.

Wer auf den Schleim verzichten möchte, legt die Schoten vor dem Kochen etwa eine Stunde in Zitronenwasser oder entfernt Stielansatz und Spitze und blanchiert das Gemüse kurz in Essigwasser.

Geschmacklich werden Okra häufig mit Bohnen verglichen. Für mich zeichnen sich die Schoten als ideale Geschmacksträger aus, die es verstehen, auf schmeichelhafte Weise das gewisse Etwas zu transportieren. Ob im indischen Curry, griechischen Gemüseeintopf, äthiopischen Wot auf Injera oder typisch karibischen Maispudding Cou Cou… der Geschmack von Okra ist vielfältig und einzigartig zugleich.

Übrigens…

Wir sind gespannt, wie unser Experiment verläuft, denn der Anbau gilt als anspruchsvoll. Zuversichtlich stimmt uns der Erlebnisbericht von Ralf Roesberger, der seinen Erfolg in einem seiner Videos dokumentiert.

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