Dass wir im Gemeinschaftsgärtle mit einer uralten Form der Mischkultur experimentieren wollen, hatten wir bereits angekündigt. Nun wachsen die ersten Pflänzchen in zwei „Maya-Beeten“, die wir trapezförmig am Rand unseres zentralen Hügelbeets angelegt und mit Steinen umrandet haben.
Die vermutlich älteste Mischkultur der Erde geht auf die Ureinwohner Mittel- und Südamerikas zurück. Bereits vor Jahrhunderten erkannten diese, dass Mais, Kürbis und Bohnen sich auch auf kleinem Raum gegenseitig im Wachstum und bei der Versorgung mit Nährstoffen unterstützen: Der Mais dient den Bohnen als Rankhilfe, der Kürbis spendet mit seinen großen Blättern Schatten und die Bohnen versorgen den Boden über ihre knöllchenbildenden Wurzeln mit Stickstoff.
Anstatt umzugraben wählten wir bei der Vorbereitung der beiden Beete eine von Bio-Gärtnern bevorzugte Methode, über die wir an verschiedenen Stellen gelesen hatten (z.B. bei Biotopica Farm, Smarticular, Scheuerhof Permakultur).
Zunächst deckten wir die Grasfläche mit Pappe ab, verteilten darauf schichtweise Kompost, Erde und obenauf Grasschnitt als Mulch.
Selbstverständlich verwendeten wir weder bedruckte noch beschichtete Pappkartons – schon wegen der schädlichen Stoffe, die wir schließlich nicht im Gemüse haben wollen. Denn unsere Krümel-Monster, die das organische Material nun langsam zersetzen, sollen ausschließlich bedenkenloses Futter bekommen.
Zur Begrenzung fassten wir die beiden Beete abschließend mit Lesesteinen von Steinäckern der Schwäbischen Alb ein.
Bereits eine Woche später setzten wir vorgezogene Zuckermais-, Zucchini- und Kürbispflänzchen in die Erde und warteten eine weitere Woche, um auch die vorgekeimten Bohnenkerne auszubringen.
Übrigens…
Wir wissen nicht, welche Pflanzensorten die Ureinwohner Mittel- und Südamerikas auf ihren Feldern anbauten. In unseren Beeten wachsen zwei Sorten Zuckermais (Damaun und Tramunt), dreierlei Stangenbohnen (Blauhilde, Neckarkönigin und Feuerbohne), zweierlei Kürbisse (Sweet Dumpling und Hokkaido) sowie allerlei Zucchini, die ja ebenfalls zur Pflanzenfamilie der Kürbisgewächse gehören.